Besetzung: Agnes Bröker, Dagmar Fischer, Michael Freiss, Thomas Freiss

Beleuchtung: Thomas Kreutz
Souffleuse: Annika Hüsing

Regie: Wolfgang Paterok

Bei einem Ehepaar, Sonja und Henri, steht abends Besuch an der Wohnungstür, Inès und Hubert, ein anderes Ehepaar. Eine eher alltägliche Situation. Schwierig wird sie allerdings dadurch, dass Sonja und Henri ihre Gäste erst am folgenden Abend erwartet hatten und daher nichts zu Essen im Hause haben. Sonja, die gerade Akten wälzt und sich auf eine Aufsichtsratssitzung am nächsten Tag vorbereitet, tendiert dazu, sich zu verleugnen statt zu öffnen . Für Henri kommt es hingegen nicht in Frage, die Besucher nicht zu empfangen, da er von dem einflussreichen Hubert Fürsprache bei seinen beruflichen und wissenschaftlichen Ambitionen erhofft. Yasmina Reza lässt die Zuschauer teilhaben am Leben, wie es so spielen kann. Und das gleich in drei Variationen: Der Besuch findet drei Mal statt, drei Mal Leben also. Und jedes Mal entwickeln sich die Dinge anders – abhängig von der Tagesform der Beteiligten, abhängig von deren gegenseitigen Sympathien und Antipathien und natürlich auch abhängig von der Bereitschaft des Söhnchens der unverhofften Gastgeber, endlich Ruhe zu geben und einzuschlafen. Die Zuschauer werden nicht nur mit mehr oder weniger alltäglichen Szenen zweier Ehen konfrontiert, sie erleben dabei auch eine Reihe ehe-typischer Belastungssituationen, die bisweilen nicht ganz unbekannt sein dürften. Das ganze ist witzig verpackt und spritzig präsentiert. Ein unterhaltsamer Abend ist gewiss. Yasmina Reza, Pariser Autorin, Schauspielerin und Regisseurin iranisch-ungarischer Herkunft, ist mit „Drei Mal Leben“ nach dem schon legendär zu nennenden Erfolg des Stücks „Kunst“ ein weiterer Publikumsrenner.