Theater Kleve
David Lodge: Wunde Punkte (Spielzeit 1999/2000)

(Deutschsprachige Erstaufführung)

Besetzung: York Dehnen, Michael Freiss, Susanne Vathke, Pia Wucherpfennig

Beleuchtung: Marco Bloch, Daniel Dönisch
Bühnenbau: Marco Wasser
Requisite: Silke Pilz
Souffleuse: Annika Hüsing

Regie: Wolfgang Paterok

Sommer 1997: Der Schriftsteller Adrian Ludlow und seine Frau Eleanor werden von einem alten Freund, dem Drehbuchautor Sam Sharp, besucht. Sam hat ein Interview mit der jungen Journalistin Fanny Tarrant hinter sich, die dafür gefürchtet ist, in ihren Artikeln die Eitelkeiten und Marotten ihrer Gesprächspartner gnadenlos zu enthüllen. Auch Sam fühlt sich von ihrem Artikel zutiefst verletzt und sinnt auf Rache. Er schlägt Adrian vor, sich für ein Interview, um das Fanny Tarrant ihn gebeten hat, zur Verfügung zu stellen. Bei diesem soll er dann seinerseits die „wunden Punkte“ der Journalistin herausfinden, um sie später in einer Gegendarstellung zu veröffentlichen. Adrian reizt die Vorstellung dieser Art des intellektuellen Kampfes und er willigt ein. Das Interview findet in dem ländlich gelegenen Cottage Adrians statt, in das er sich vor Jahren mit seiner Frau zurückgezogen hat. Es stellt sich schnell heraus, daß Fanny Tarrant nicht nur aus beruflichem Interesse gekommen ist. Adrians Bücher haben sie als Jugendliche sehr beeindruckt und geprägt und sie will die Gelegenheit nutzen, den bewunderten Autor kennenzulernen und zu erfahren, weswegen er seit Jahren nichts mehr veröffentlicht hat. Der geschmeichelte Adrian läßt sich im weiteren Verlauf des Gespräches dazu hinreißen, Fanny „off the record“, das heißt privat und journalistisch nicht verwertbar, äußerst intime Details aus seiner und der Vergangenheit seiner Frau und Sams zu erzählen. Als Eleanor nach Hause kommt, erfährt sie durch einen unglücklichen Zufall von diesem Vertrauensbruch Adrians. Als sie Fanny Tarrant anschließend auch noch im Bademantel auf ihrer Wohnzimmercouch vorfindet, wo diese sich von einem rein platonischen Saunabesuch mit Adrian erholt, ist sie außer sich und enthüllt Fanny Wahrheiten über Adrian, die dessen glanzvolles Image eines freien und ungebundenen Künstlers als Fassade demaskieren.